Der Sommer läuft auf Hochtouren, doch für viele Familien naht der erste Schultag. Zahlreiche Eltern fragen sich, welcher Schulranzen für ihr Kind am besten ist. Hier finden Sie Tipps für den Ranzenkauf, welche Dinge aus unserer Sicht in den Schulranzen gehören und wie man einen Schulranzen richtig packt.
Darauf sollten Sie beim Schulranzenkauf achten
In Deutschland entsprechen hochwertige Schulranzen der Industrienorm DIN 58124 und sind zusätzlich mit dem GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit versehen. Auf beide Zeichen sollten Sie beim Kauf achten. Was bedeutet dieser Qualitätsnachweis?
Reflektierendes Material und viele Farben
Die DIN-Norm regelt, dass „mindestens 20 Prozent der sichtbaren Flächen der Vorder- und Seitenteile aus fluoreszierendem Material und mindestens 10 Prozent dieser Flächen aus retroreflektierendem Material bestehen“, informiert das Verbraucherinformationssystem Bayern. So ist Ihr Kind auch in der Dämmerung oder bei schlechten Lichtverhältnissen z. B. durch Nebel sichtbar und der Schulranzen leuchtet in Scheinwerferlicht. Zudem tragen helle, bunte und auffällige Muster zur erhöhten Sichtbarkeit Ihres Kindes bei.
Robuste Schulranzen aus Kunststoff oder Leder
Das GS-Zeichen versichert, dass der Ranzen den zu erwartenden Belastungen standhält. Er sollte auch im gefüllten Zustand stabil sein. Die Schweiß- oder Fadennähte müssen gut verarbeitet sein. Aufgrund der Verletzungsgefahr darf der Ranzen auf keinen Fall scharfe Ecken und Kanten aufweisen. Als Materialien eignen sich besonders Kunststoffe und Kunstfasern, da sie leicht, robust und wasserabweisend sind. Jedoch sind diese Stoffe nicht nachthaltig und so empfehlen sich auch ökologische Schulranzen aus pflanzlich gegerbtem Leder oder gebrauchte Ranzen in gutem Zustand.
Maximal 1,3 kg unbefüllt
Ein normaler Schulranzen wiegt ohne Inhalt zwischen einem und 1,3 kg, damit er befüllt nicht zu schwer wird. Außerdem muss er gut am Rücken anliegen und darf nicht zu tief sitzen. Er sollte mit der Schulterkante des Kindes abschließen und die Ranzenbreite sollte der Schulterbreite des Kindes entsprechen. Die Tragegurte müssen nach der Norm mindestens 4 Zentimeter breit sein und – wie der Rückenteil – gut gepolstert sein. Achten Sie darauf, dass die Riemen leicht verstellbar sind und Ihr Kind keine Druckstellen vom Ranzen bekommt. Die Deckelklappe sollte zudem nicht von alleine zufallen, sodass die Schulsachen immer griffbereit sind. Der Verschluss des Schulranzens sollte für Ihr Kind leicht zu benutzen sein, da es ihn viele Male am Tag gebrauchen wird.
Anprobieren ist wichtig
Nehmen Sie Ihr Kind auf jeden Fall beim Kauf mit, da Sie nur durch das Anprobieren sicherstellen können, dass der Ranzen passt. Außerdem sollte der Ranzen letzten Endes Ihrem Kind gefallen und es sollte sich mit der Form und den Farben wohlfühlen. Preislich liegen empfehlenswerte neue Schulranzen bei durchschnittlich 150 Euro. Gebrauchte Schulranzen finden Sie zu günstigeren Preisen.
Was gehört in den Ranzen?
- Die Schulbücher, welche Sie meist vor dem ersten Schultag einbinden sollen, damit sie nicht so schnell unter Verschleiß leiden. An manchen Schulen wie der accadis ISB lassen die Kinder ihre Schulbücher in der Schule. Erst ab Klasse 3 nehmen sie sie mit nach Hause, um Hausaufgaben zu machen.
- Schreibhefte und Hefter, die Sie vorher mit Ihrem Kind zusammen beschriften sollten. Meist informieren die Schulen, welches Fach welche Hefterfarbe erhält.
- Ein Federmäppchen befüllt mit Buntstiften, Filzstiften (am besten mit dicker und dünner Spitze), Bleistiften, einem Füller oder Tintenroller, Patronen und einem möglichst neutralen Lineal. Manche Schulen geben vor, was – besonders im ersten Schuljahr – in das Mäppchen gehört.
- Ein „Schlampermäppchen“ mit einer Schere, einem Klebestift, einem Anspitzer, und gegebenenfalls Ersatzstiften.
- Ein 30-cm-Lineal.
- Ein Hausaufgabenheft, welches zumindest für die ersten Jahre nichts „für Faule“ sein sollte.
- Eine Brotdose.
- Eine Trinkflasche.
Denken Sie daran, alle Sachen ihres Kindes zu beschriften.
Schulranzen richtig packen
Als Faustregel gilt, dass der befüllte Ranzen nicht mehr als 10 bis 12 Prozent des Körpergewichts Ihres Kindes ausmachen sollte. Bei einem 30 kg schwerem Kind wären das also zwischen 3 und 3,6 kg. Je nach Statur, Fitness und Muskelkraft des Kindes variiert der Wert. Wenn Ihr Kind beim Tragen des Ranzens die Haltung unnatürlich verändert, ist das ein Zeichen für Überlastung. Beim Packen sollten Sie also, um das Gewicht gering zu halten, nur Sachen wählen, die Ihr Kind am jeweiligen Schultag wirklich benötigt. Um das zu gewährleisten, sollten Sie den Ranzen täglich mit Ihrem Kind neu packen. Eine gute Zeit ist der Abend, damit das Kind sich auf den neuen Tag einstimmt und Stress am Morgen vermeidet. Verteilen Sie das Gewicht über die linke und rechte Ranzen-Seite. Packen Sie schwere Dinge wie Bücher nach hinten und leichte Gegenstände wie die Federmappe nach vorne. So balanciert sich der Ranzen besser aus.
Nun steht einem erfolgreichen Schulstart nichts mehr im Wege!